Traum
Heute morgen in der Frühe hatte ich einen seltsamen Traum, der es wert ist, in Schriftform festgehalten zu werden.
Ich gehe mit einigen Freunden spazieren, es war wohl in Yerevan (Eriwan) irgendwo, und wir diskutieren über den Glauben. Nun, ich war 30 Jahre lang tiefgläubig und hatte mich dann davon stark und extrem distanziert, später habe ich dann meinen eigenen spirituellen Weg gefunden und meine extreme Opposition hinter mir gelassen. Eine andere Berührung mit Glaubensdingen habe ich durch meine jetzige Frau, die nie in einer Kirche verwurzelt war wie ich. Sie und andere Künstler haben jahrelang Probleme mit der Kirche, dem Volkszorn, der Justiz und der Politik, wenn sie Religion in künstlerischer Freiheit kritisch darstellen. Ein anderes derzeitiges Thema ist der Glaube in die Politik und an Personen, speziell jetzt im Jahre 2008 in Armenien, da sehr sonderbare Wahlen für den Präsidenten der Republik stattgefunden hatten, mit darauffolgenden Unruhen unter Führung eines revolutionären Gegenkandidaten.
Zurück zu meinem heutigen Traum: Wir gehen da also in einer Straße spazieren und ich gebe den Freunden meine eigene Philosofie zum Besten, im Traum exakt von mir ausgesprochen wie es auch im Wachzustand meiner persönlichen Erfahrung, meiner Meinung und meinem Charakter entspricht. Ich sage da also: Man solle immer alles so rational als möglich betrachten und nicht einfach etwas glauben. Die prinzipielle Rationalität stehe nicht im Widerspruch zu spirituellen Dingen und Phänomenen. Dinge, die wir nicht erklären können, Übersinnliches, Geistiges, Magisches, etc. könnten wir ruhig als gegeben akzeptieren, damit leben und umgehen. Nach dieser meiner Meinungsäußerung im Traume gelangt unsere kleine Gruppe zu einem Platz auf der Straße, auf dem sich ein sehr großer, langer Autobus befindet und der sich mit geringstem Tempo zentimeterweise vorwärts bewegt, in Richtung auf eine Hauswand in einigem Abstand. Unser Erschrecken aus dieser Szenerie rührt daher, daß eine Menge an Kindern, etwa 10 bis 12 Jahre alt, in aller Stille unter dem Bus verstreut liegen und der Dinge harren, die da kommen, sprich, der Bewegung des Busses, der eine leichte Kurve beschreibt. Zwei oder drei Kinder sitzen an die Hauswand angelehnt auf der Straße. Ich spreche den Busfahrer an, was das solle, bei seiner Aktion könne er ja schließlich nicht auf seine vier Räder unter das Fahrzeug schauen, ob da gerade still ergeben ein Kind liege. Er antwortete murrend irgendetwas und er müsse sich jetzt konzentrieren. Ich beobachte, wie der Bus in Stoßstangenhöhe direkt auf die Köpfe der an der Hauswand lehnenden Kinder zustrebt, deren Gesichter reglos, erwartungsvoll ängstlich sind. Der Bus stoppt nicht und die Stoßstange zertrennt Kopf und Rumpf zweier Kinder, eines davon ein Mädchen, mit einem seltsamen Knirschgeräusch durch den Druck an die Hauswand. Ich sehe die abgetrennten Köpfe mit unverändertem Gesicht zur Straße herunterfallen und wegrollen. Auf unser Entsetzen hin erwiedert der Fahrer, das sei wohl auch unsere Schuld, wir hätten ihn mit unserem Geschwätz bei seiner Konzentration abgelenkt.
Hier nun ging der Traum zu Ende, zumindest erinnere ich nichts weiteres.
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