Das Kundenzentrum der Deutschen Bahn AG
Wir haben gelernt:
Bloß nicht am letzten Tag zum Bahnhof gehen und ein Ticket kaufen, bloß nicht! Also jetzt sofort. 3 Wochen vor der Abfahrt. Ein großes Kundencenter mit vielen Ansprechpartnern. Perfekt. Die Frau am Schalter hat in kurzer Zeit die ideale Verbindung am Computer gefunden. Karlsruhe-Düsseldorf am 8.9.2008, 2 Personen, 2.Klasse, möglichst billig, unser Flug geht um 15Uhr, also sollten wir ungefähr bis 12Uhr dort ankommen. OK . Ticket ca.86 Euro, aber wenn wir uns das Ticket am Automaten in 5 Meter Entfernung ausdrucken, kostet es nur 73 Euro.???? Automat, welcher Automat? Aber ich stehe doch hier vor Ihnen, 30 Sekunden Arbeit, Sie könnten das Ticket ausdrucken, ich gebe Ihnen das Geld, fertig. Nein. Ja. Aber dann kostet es 86 Euro.
Sie druckt mir die Zugverbindung aus und meine Frau und ich gehen etwas verwirrt zum Automaten. Eine Reihe von mannsgroßen Computerfahrkartenausdruckmaschinen steht hier direkt neben den mit lebenden Menschen besetzten Verkaufsschaltern. Also 13 Euro sparen und Panik bekommen. Eine Prozedur, die damit vergleichbar ist, als wenn ein unwissender Mensch das erste Mal eine CD auf Festplatte kopieren will und diese dann teilweise und mit anderen Daten auf eine neue Disc brennen soll und man weiß nicht einmal, wie man anfängt. Aber seltsamerweise und glücklicherweise stehen hier andere Bahnbedienstete und leisten jedem Kunden Beistand. Wohl weil die Bahn sich selbst solche Scherze nicht erlauben kann. Aber Vorschrift ist Vorschrift. Das Personal darf für den billigeren Preis nicht das Ticket ausdrucken. Der Kunde, also ich, muß mit meinem Finger alles auf dem Berührungsbildschirm machen. Ungefähr 20 Vorgänge, vielleicht auch mehr, die helfende Person zeigt immer mit dem Finger auf die Stelle, die ich drücken muß, ich drücke, der Bildschirm wechselt, das Nächste zum Drücken und so fort. Dann hat unsere glorreiche Helferin noch eine Idee. Entgegen unserer vorher am Schalter ausgedruckten Zugverbindung gibt es noch eine spätere Verbindung, die aber immer noch vor 12Uhr am Flughafen ankommt. Wenn das für uns noch reicht, so wäre diese Verbindung noch billiger. 58 Euro. Ich stehe wie belämmert. Sie sagt, jetzt müsse ich nur noch das Geld in den Automaten stecken, und so läuft es dann auch, mit etwas zitternden Fingern schiebe ich einen Fünfziger und einen Zehner in den Automaten. Der Automat druckt die Karte aus und bringt das Wechselgeld. Perfekt. Alles kein Problem in Deutschland.
Anmerkung:
Bei der Rückfahrt (also 3 Wochen später) mußten wir zweimal den Platz wechseln, weil wir nicht reserviert hatten. Etwas später: Wir müssen das Abteil ganz verlassen und sitzen an den Ausgangstüren auf dem Boden. Zum Glück sind später wieder Leute ausgestiegen, so daß wir wieder normal sitzen durften.
In Düsseldorf SCHON WIEDER so ein Fahrkartenautomat! Niemand bezahlt. Nur ich. Aber was? Auf dem Kasten die dringend warnende Information, daß auch die kurze Strecke beim Flughafengelände kostenpflichtig ist. Schon wieder was eindrücken. Aber was? Meine Frau meint, Terminal B, ich soll B drücken. AHA, 4,50 Euro, wohl etwas heftig! Vielleicht ist das auch nur die Tarifzone und nicht das Terminal. Nochmal, das Herz geht schneller, dauernd fahren Züge ohne uns ab, deren Fahrgäste anscheinend nichts zu zahlen gedenken. Also, Kurzstrecke eintippen, Anzeige 1,30 Euro, Karten gleich „entwerten“, welch ein Wort! Und WEHE man vergißt das! In der Hängeschwebebahn dichtes Gedränge. Beim Terminal B ist nur schwer aus der Bahn zu kommen mit dem Gepäck, der Zug wollte so schon abfahren. Dann die Flughafenkontrollen und so fort… Zum Schluß mußten wir noch 40 Euro nachzahlen beim Check-in. Wegen 4 KG zuviel Gewicht ! Armavia-Fluggesellschaft. Dabei wiege ich nur 63 KG und meine Frau ist Ballettöse. 4 KG zuviel Gepäck für 40 Euro.
Und die ganze Zeit kann man keine Zigarette rauchen. Von früh morgends um 6,30UHR, als wir aufgebrochen sind, bis zum Ende der Reise um 8Uhr abends. NIX ! Es fängt schon wieder an, schon am Düsseldorfer Flughafen: Armenische Männer mit spitzen und sauberpolierten Schuhen und superkorrekten Anzügen mit Nadelstreifen! So gut war ich noch nie angezogen. In Yerevan wirds dann weitergehen mit „Luftsteuer“ bezahlen müssen.
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